CMD und Sehstörungen: Wenn der Kiefer das Sehen beeinflusst

Dr. Silke Raitarowsky

“Ich erinnere mich noch genau an dieses Gefühl: Ich suchte Hilfe, doch keiner verstand, was wirklich los war. Die Ärzte zucken mit den Schultern, die Physiotherapeuten behandeln Symptome – aber niemand erkennt den Zusammenhang.”

Genau wie viele Betroffene suchte auch ich jahrelang nach Antworten – bis ich die wahre Ursache meiner Beschwerden erkannte: eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD).

Mein Name ist Dr. Silke Raitarowksy, ich bin Zahnärztin in eigener Praxis und Spezialistin für CMD. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen zeigen, wie CMD und Sehstörungen zusammenhängen – und was Sie tun können, um Ihre Beschwerden besser zu verstehen und gezielt zu lindern.

 

Viele Menschen denken bei Sehstörungen zuerst an die Augen selbst – doch manchmal liegt die Ursache an einem ganz anderen Ort: im Kiefer. Eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) kann Funktionen im Kopfbereich beeinflussen, die auf den ersten Blick nichts mit dem Kiefer zu tun haben. Dazu gehört auch das Sehen.

Vielleicht haben Sie schon länger das Gefühl, dass Ihre Augen an manchen Tagen anders reagieren. Die Konturen wirken nicht so klar. Das Lesen am Bildschirm strengt Sie schneller an. Manche Betroffene klagen über Augenschmerzen oder Stiche hinter den Augen. Und Sie fragen sich, warum sich das Sehen manchmal leichter, manchmal schwerer anfühlt.

Wenn Augenärzte bestätigen, dass „alles in Ordnung“ ist, aber das Sehen sich dennoch verändert anfühlt, lohnt sich ein Blick auf den Kiefer – besonders dann, wenn gleichzeitig regelmäßig Kopfschmerzen, Verspannungen im Nacken, Druck im Kiefer oder Zähneknirschen auftreten.


CMD und Sehstörungen

Wie CMD Sehstörungen beeinflussen kann – die feinen Verbindungen zwischen Kiefer und Augen.

Wie hängen CMD und Sehen zusammen?

Ich begleite seit über 20 Jahren Menschen mit CMD – und viele berichten mir von ähnlichen Erfahrungen. Die Augen sind medizinisch völlig gesund, doch das Sehen fühlt sich nicht stabil an.

Der Grund liegt oft in den feinen Verbindungen zwischen:

  • Kiefergelenk

  • Muskulatur im Gesichts- und Kopfbereich

  • Nervenbahnen, die durch die Schädelbasis ziehen

  • Augenmuskeln, die unsere Blickbewegungen steuern

Das Kiefergelenk liegt anatomisch sehr nah an Bereichen, die für die Augenbewegungen wichtig sind. Wenn der Kiefer dauerhaft unter Spannung steht, wirkt sich das häufig auf benachbarte Strukturen aus. Das Sehen ist dann nicht gestört – es ist überlastet.

Welche Sehbeschwerden können durch CMD beeinflusst werden?

Viele meiner Patientinnen und Patienten berichten von:

  • einem zeitweise unscharfen oder „schwankenden“ Seheindruck

  • einem Gefühl, dass die Augen schneller ermüden

  • Schmerzende Augen oder Stiche hinter den Augen

  • einem Druckgefühl im Bereich der Augen

  • Momenten, in denen das Sehen nicht ganz so stabil wirkt wie sonst

Diese Beschwerden entstehen, weil bestimmte Kiefer-, Kopf-  und Nackenmuskeln mit der Steuerung der Augenmuskulatur zusammenhängen. Wenn sich der Kiefer verspannt, versucht der Körper häufig auszugleichen – und dabei geraten Bereiche unter Spannung, die eigentlich entspannt arbeiten sollten. Dieser Umstand führt auch zu anderen Beschwerden im ganzen Körper. Lesen Sie mehr über CMD-Symptome

Die positive Nachricht ist: 

Wenn der Kiefer zur Ruhe findet, wird auch das Sehen oft wieder stabiler und angenehmer.

Viele Menschen erleben bereits nach kurzer Zeit eine deutliche Entlastung.

Stellen Sie sich vor: Morgens aufwachen und klar sehen

Ein entspannter Kiefer kann erstaunlich viel bewirken. Damit Sie sofort etwas für sich tun können, habe ich einen kleinen Ratgeber erstellt:

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Was passiert bei CMD-bedingten Seheindrücken im Körper?

Bei CMD verändern sich häufig:

  • Muskelspannungen im Kopf- und Nackenbereich

  • Bewegungsmuster des Unterkiefers

  • die Koordination zwischen Kaumuskulatur und Augenmuskeln

  • die Durchblutung bestimmter Regionen

  • Muskelgruppen geraten aus der Balance

Die Augen selbst sind gesund – aber das Zusammenspiel im Körper ist aus dem Gleichgewicht geraten.

Wenn muskuläre Spannung abnimmt, kann das:

  • den Blick stabilisieren

  • die Augen entlasten

  • das Sehen wieder ruhiger machen

  • den Alltag angenehmer gestalten

CMD und Rückenschmerzen

Ein verspannter Kiefer kann den ganzen Körper aus dem Gleichgewicht bringen – über Muskeln, Faszien und Gelenke reicht die Spannung bis tief in den Rücken.

Der Weg zur Klarheit: Was jetzt sinnvoll ist

1. Ursachen klären

Wenn Augenärzte keine organische Ursache finden, lohnt sich eine CMD-Diagnostik.

Ich nutze dafür spezielle Funktionsanalysen, um zu erkennen, ob muskuläre oder funktionelle Zusammenhänge eine Rolle spielen.


2. Ganzheitlich behandeln

Die beste Wirkung entsteht meist, wenn mehrere Bausteine zusammenkommen:

  • individuell angepasste Aufbissschiene

  • physiotherapeutische Entspannungstechniken

  • sanfte Übungen für Kiefer und Nacken

  • Stress- und Knirschmanagement

  • Atemübungen

  • Verhaltensveränderung/ Auflösen “alter Muster” (Psychotherapie)

  • gegebenenfalls Zusammenarbeit mit Osteopathen

Schon kleine Veränderungen können spürbare Erleichterung bringen.

3. Verstehen ist der Schlüssel

Viele meiner Patient:innen sagen mir:

„Endlich weiß ich, was in meinem Körper passiert – und was ich selbst tun kann.“

Dieses Verständnis macht den größten Unterschied. Nicht das passive „Behandelt werden“, sondern das aktive Wieder-gewinnen von Kontrolle.

Verstehen ist der erste Schritt - Heilung der nächste

Jetzt den Weg zur Beschwerdefreiheit starten

CMD und Sehen: Der Zusammenhang ist real

Ich habe viele Menschen begleitet, die sich über lange Zeit gewundert haben, warum ihr Sehen schwankt. Sobald sie die Funktionsstörung im Kiefer verstanden und behandelt haben, wurde das Sehen für Viele wieder ruhiger, klarer und stabiler.

Ein Fall aus meinem Masterkurs:

⭐ Feedback von Sabine

„Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen Körper je wieder so spüren würde – frei, entspannt und ohne Angst vor dem nächsten Schmerz.“
— Sabine K. (52)

Sabine erlebte über Jahre veränderte Seheindrücke. Heute fühlt sich ihr Blick wieder klar und entspannt an.

Dr. Silke Raitarowsky

Über die Autorin

Dr. Silke Raitarowsky ist Zahnärztin mit eigener Praxis in Bad Homburg und spezialisiert auf die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie belastend CMD sein kann – denn sie war selbst jahrelang betroffen.

Nach unzähligen Fortbildungen und intensiver Auseinandersetzung mit Fachliteratur gelang ihr der Durchbruch: Sie konnte ihre Beschwerden dauerhaft lindern – ganz ohne Schiene. Heute hilft sie anderen Betroffenen, ihre CMD zu verstehen, gezielt zu behandeln und wieder neue Lebensqualität zu gewinnen.

Dr. Raitarowsky hat ein eigenes, leitlinienkonformes Behandlungskonzept entwickelt, das fundiertes Fachwissen mit einer verständlichen, alltagstauglichen Anleitung kombiniert. In ihrer Praxis behandelt sie regelmäßig auch schwere Fälle – Menschen, die durch CMD arbeitsunfähig wurden, ihre Partnerschaft nicht mehr leben konnten oder sich völlig zurückgezogen hatten.

Sie ist außerdem Autorin des Buches „CMD verstehen und meistern“ sowie Entwicklerin des Online-Masterkurses „CMD heilen“, der Betroffene Schritt für Schritt durch ein ganzheitliches Selbstbehandlungsprogramm führt. Beide Angebote basieren auf ihrer langjährigen Erfahrung und vermitteln kompaktes Wissen in praxisnaher Form.

Mehr über Dr. Raitarowsky erfahren

CMD und Sehstörungen – das sollten Sie wissen

  • Ja. Eine CMD kann Strukturen beeinflussen, die mit den Augenbewegungen und der Blickstabilität zusammenhängen. Wenn der Kiefer langfristig unter Spannung steht, kann das Sehen sich zeitweise unscharf oder anstrengend anfühlen – obwohl die Augen gesund sind.

  • Weil die Augen selbst medizinisch in Ordnung sind. Die veränderten Seheindrücke entstehen häufig durch muskuläre oder nervale Spannungen im Kopf-, Kiefer- oder Nackenbereich, nicht durch ein Problem am Auge.

  • Typische Beschwerden sind: unscharfes oder „schwankendes“ Sehen, schneller ermüdende Augen, Druck hinter den Augen, Stiche im Augenbereich oder ein instabiles Blickgefühl.

  • Das Kiefergelenk liegt nahe an Nervenbahnen, Muskeln und Bereichen der Schädelbasis, die auch die Augenbewegungen steuern. Steht der Kiefer unter Spannung, kann dies die Koordination der Augenmuskeln verändern und das Sehen belasten.

  • Ja. Viele Menschen berichten, dass das Sehen ruhiger, klarer und weniger anstrengend wird, sobald der Kiefer wieder ins Gleichgewicht kommt. Oft tritt die Entlastung bereits nach kurzer Zeit ein.

  • Wenn augenärztlich alles unauffällig ist, kann eine CMD-Diagnostik helfen. Mit Funktionsanalysen prüfe ich, ob Kiefergelenk, Muskulatur und Bewegungsmuster die veränderten Seheindrücke beeinflussen.

  • Die besten Ergebnisse entstehen durch eine Kombination aus Aufbissschiene, physiotherapeutischer Entlastung, Übungen für Kiefer und Nacken, Stress- und Knirschmanagement, Atemtechniken und – wenn nötig – osteopathischer oder psychotherapeutischer Begleitung.

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