Was ist CMD? Ursachen, Symptome und sanfte Behandlung der Craniomandibulären Dysfunktion

 

Viele CMD-Betroffene, wahrscheinlich auch Sie, spüren meist unerklärliche Symptome im Kiefer, Nacken oder Kopfbereich und ahnen nicht, dass alle aus einem einzigen Bereich entstehen können: dem Kiefer. Die Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, betrifft ca. 20% der über 18jährigen weltweit , das sind allein in Deutschland 13 Mio Menschen. Die Erkrankung  bleibt oft jahrelang unerkannt und damit auch unbehandelt.

Vielleicht kennen Sie das eine oder andere Symptom: Sie wachen morgens auf und Ihr Kiefer fühlt sich “seltsam müde” an bzw. Sie haben oft Schmerzen im Kopf, Nacken oder Kieferbereich. Oder Sie spüren ein inneres Unruhegefühl im Brustkorb, einen Druck oder Stiche hinter den Augen, einen Kloß im Hals, ein dumpfes Gefühl im Ohr – Symptome, die so ungewöhnlich wirken, dass man kaum glaubt, dass sie mit dem Kiefer zusammenhängen könnten.

Was ist CMD? Aufwachen mit müdem Kiefer

Eine häufige Erscheinung bei CMD: ein verspannter Kiefer oder Nacken direkt nach dem Aufwachen.

Viele Betroffene berichten sogar von:

  • einem dumpfen Wattegefühl im Ohr

  • kurzen Phasen, in denen sich der Boden minimal schwankend anfühlt

  • einem warmen Brennen entlang der Wange

  • Verspannungen im Kiefer

  • unerklärlichem Augendruck oder Stiche hinter den Augen

  • einem Gefühl, als würde sich der Hals enger anfühlen – obwohl nichts blockiert ist

  • einem inneren Zittern, das kommt und geht

Diese Symptome wirken exotisch, fast zufällig – und genau das macht CMD so schwer erkennbar. Denn der Kiefer beeinflusst nicht nur Muskeln und Gelenke, sondern auch das Nervensystem, die Haltung und die gesamte Spannung des Körpers.

Die gute Nachricht:

CMD ist kein Schicksal. Ihr Körper reagiert nicht „falsch“ – er versucht nur, mit Belastungen umzugehen, die bisher niemand richtig eingeordnet hat. Sobald Sie verstehen, wie diese Zusammenhänge entstehen, kann sich eine überraschende Leichtigkeit einstellen.

Ich möchte Sie begleiten, auf Ihrem Weg zu befreiender Leichtigkeit

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Was ist CMD genau? (Einfach erklärt)

CMD ist die Abkürzung für Craniomandibuläre Dysfunktion – eine Funktionsstörung zwischen:

  • dem Kiefergelenk

  • der Kaumuskulatur

  • den Zähnen

  • und der gesamten Körperhaltung

Wichtig zu wissen ist:
CMD ist keine feste Erkrankung, sondern eine Regulationsstörung. Sie sind aus Ihrem natürlichen Gleichgewicht geraten – und Sie erhalten Signale von Ihrem Körper, die oft weit über den Kiefer hinausreichen.

Viele Beschwerden entstehen nicht durch „kaputte Strukturen“, sondern durch Daueranspannung, die sich über Jahre aufbaut. Das bedeutet gleichzeitig: Der Körper kann diese Spannung auch wieder lösen.

CMD und Rückenschmerzen

Ein verspannter Kiefer kann den ganzen Körper aus dem Gleichgewicht bringen – über Muskeln, Faszien und Gelenke reicht die Spannung bis tief in den Rücken.

Wie entsteht eine CMD?

1. Körperliche Auslöser

  • Verspannte Kiefer- und Nackenmuskulatur

  • Zähnepressen oder Knirschen

  • Fehlstellungen im Biss

  • eingeschränkte Kieferbeweglichkeit

  • einseitiges Kauen

2. Stressbedingte und emotionale Auslöser

Der Kiefer ist eine der empfindlichsten Regionen für Stress – er reagiert schneller als Schultern oder Rücken.

Häufige Muster:

  • nächtliches Pressen

  • hoher innerer Druck

  • Perfektionismus

  • das Gefühl, „die Zähne zusammenbeißen“ zu müssen

Die Mehrheit meiner Patientinnen und Patienten erkennen sich hier sofort wieder.

was ist eine CMD?

Ertappen auch Sie sich manchmal, wie Sie in stressigen Situationen die Zähne zusammenbeissen und ihr ganzes Gesicht sich anspannt?

Stellen Sie sich vor: Morgens voller Leichtigkeit aufwachen und sofort durchschlagende Power für den Tag zu haben

Ein entspannter Kiefer kann erstaunlich viel bewirken. Damit Sie sofort etwas für sich tun können, habe ich einen kleinen Ratgeber erstellt:

🔒 Wir respektieren Ihre Privatsphäre – garantiert kein Spam

Typische Symptome einer CMD

CMD zeigt sich überraschend vielfältig – oft weit entfernt vom Kiefer.

Schmerzen & Verspannungen

  • Kiefergelenke

  • Schläfen

  • Stirn

  • Nacken, Schultern

  • Hinterkopf

  • Hals

  • Brustbereich

Kiefergeräusche & Blockaden

  • Knacken

  • Reiben

  • eingeschränkte Mundöffnung

Symptome in anderen Körperbereichen

  • Ohrgeräusche / Tinnitus

  • Schwindel oder Benommenheit

  • Druckgefühle am Kopf

  • Schlafprobleme

  • Müdigkeit

  • Gesichtsdruck

  • sogar Brust- oder Atemspannung (durch Kopfhaltung)

  • Rückenschmerzen

  • Blockaden in der Wirbelsäule

  • Rotierte oder verschobene Halswirbel

  • Beckenschiefstand

  • Blockaden im Iliosakralgelenk

  • funktionelle Beinlängendifferenzen

Es gibt viel zu erklären in Bezug auf Symptome. Lesen Sie meinen weiterführenden Artikel: Alles über CMD-Symptome

Verstehen ist der erste Schritt - Heilung der nächste

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Warum wird CMD so oft nicht erkannt?

Weil CMD keine „klassische“ Erkrankung mit einem klaren Symptom ist.

Viele Betroffene durchlaufen von A nach B über C:

  • Zahnarzt

  • Orthopäde

  • Neurologe

  • HNO

  • Physiotherapie

was ist CMD?

Vom Neurologen über den HNO zum Zahnarzt - viele CMD Betroffene haben eine ganze Odysee von Arztbesuchen absolviert ohne eine genaue Diagnose zu kriegen

Der Grund:

CMD zeigt sich über den ganzen Körper hinweg. Die meisten medizinischen Fachbereiche sind jedoch darauf ausgerichtet, ein einzelnes Symptom in einem einzelnen Körperbereich zu behandeln.

So sieht der Zahnarzt vor allem die Zähne, der Orthopäde die Wirbelsäule, der HNO Arzt die Ohren und Nasennebenhöhlen – und jeder erkennt nur einen Ausschnitt des Gesamtbildes.

Nicht weil es an Kompetenz fehlt, sondern weil die klassische Ausbildung die feinen Verbindungen zwischen Kiefer, Muskulatur, Nervensystem und Haltung kaum vermittelt bzw. die ganzheitliche Betrachtung nicht gelehrt wird..

Klarheit erfahren
Erst wenn man diese Zusammenhänge versteht, ergibt sich das vollständige Bild – und plötzlich wird klar, warum so viele Beschwerden doch miteinander verbunden sind.

Wie wird CMD diagnostiziert?

Klinische Untersuchung/ Funktionsdiagnostik/ Manuelle Strukturanalyse

  • Beweglichkeit des Kiefers

  • Druckschmerzpunkte

  • Muskelspannung

  • Gelenkgeräusche

  • Belastungstests

Funktionsdiagnostik/ Manuelle Strukturanalyse

Eine sanfte, manuelle Überprüfung, wie Kiefer und Muskulatur zusammenarbeiten.

Wichtig ist nicht nur die Struktur, sondern auch das Muster, in dem der Körper reagiert.

Dr. Silke Raitarowsky ist spezialisiert auf Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)


Wie lässt sich CMD behandeln? (Ganzheitlich & sanft)

Die wirksamsten Ansätze sind oft die einfachsten – und beginnen im Alltag.

Entspannung & Stressregulation

  • Atemübungen

  • kleine Kieferpausen

  • Abbau von nächtlichem Pressen

  • bessere Schlafqualität

Sanfte Entspannungs- und Atemübungen bringen erste Erfolge und mehr Lockerheit im Alltag

Sanfte Kieferübungen

  • Mobilisierung

  • Lockerung

  • Koordinationsübungen statt hartem Dehnen

Haltungs- & Alltagsverhalten

  • weniger Smartphone-Nacken

  • ergonomisches Sitzen

  • bewusstes Kauen

  • Körperliche Haltungsübungen

Stellen Sie sich vor: Morgens voller Leichtigkeit aufwachen und sofort durchschlagende Power für den Tag zu haben

Ein entspannter Kiefer kann erstaunlich viel bewirken. Damit Sie sofort etwas für sich tun können, habe ich einen kleinen Ratgeber erstellt:

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Zahnärztliche Unterstützung

  • funktionelle Schienen

  • Stabilisierung des Bisses (falls nötig)

Kann CMD wieder verschwinden?

Viele Menschen erleben spürbare Verbesserungen – manche sogar vollständige Beschwerdefreiheit.

Warum?

Weil:

  • Muskelspannung veränderbar ist

  • Nerven sich beruhigen können

  • Fehlhaltungen leicht korrigiert werden können

  • der Körper ausgezeichnet darin ist, Balance wiederzufinden

Verstehen bringt Heilung
CMD ist kein Zustand, dem man „für immer“ ausgeliefert ist. Je früher Sie verstehen, wie der eigene Körper reagiert, desto besser können Sie ihn darin unterstützen, zu mehr Lockerheit und Entspannung und Heilung zurückzufinden.

Heilung bei CMD – Wie geht es weiter?

Wenn Sie verstehen, wie CMD entsteht, haben Sie bereits den wichtigsten Schritt gemacht: Sie können Ihre Symptome einordnen.

Lesen Sie meinen weiterführenden Artikel zum Thema:


👉 Kann CMD geheilt werden? – Welche Faktoren die Heilung beeinflussen und was Sie selbst tun können.


Dr. Silke Raitarowsky

Über die Autorin

Dr. Silke Raitarowsky ist Zahnärztin mit eigener Praxis in Bad Homburg und spezialisiert auf die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie belastend CMD sein kann – denn sie war selbst jahrelang betroffen.

Nach unzähligen Fortbildungen und intensiver Auseinandersetzung mit Fachliteratur gelang ihr der Durchbruch: Sie konnte ihre Beschwerden dauerhaft lindern – ganz ohne Schiene. Heute hilft sie anderen Betroffenen, ihre CMD zu verstehen, gezielt zu behandeln und wieder neue Lebensqualität zu gewinnen.

Dr. Raitarowsky hat ein eigenes, leitlinienkonformes Behandlungskonzept entwickelt, das fundiertes Fachwissen mit einer verständlichen, alltagstauglichen Anleitung kombiniert. In ihrer Praxis behandelt sie regelmäßig auch schwere Fälle – Menschen, die durch CMD arbeitsunfähig wurden, ihre Partnerschaft nicht mehr leben konnten oder sich völlig zurückgezogen hatten.

Sie ist außerdem Autorin des Buches „CMD verstehen und meistern“ sowie Entwicklerin des Online-Masterkurses „CMD heilen“, der Betroffene Schritt für Schritt durch ein ganzheitliches Selbstbehandlungsprogramm führt. Beide Angebote basieren auf ihrer langjährigen Erfahrung und vermitteln kompaktes Wissen in praxisnaher Form.

Mehr über Dr. Raitarowsky erfahren

Was ist CMD? – das sollten Sie noch wissen

  • Ja. Der Kiefer ist mit Muskeln, Nerven und Faszien verbunden, die sich über Kopf, Hals, Schultern und sogar bis in den Brustkorb erstrecken. Wird der Kiefer dauerhaft überlastet (z. B. durch Pressen), geraten diese Systeme in Spannung – und das kann Schmerzen und Druckgefühle in völlig anderen Körperregionen auslösen.

  • Ein Hinweis ist die Kombination scheinbar „zufälliger“ Symptome: Kieferverspannungen + Nackenprobleme + Ohrdruck oder Schwindel.
    Eine sichere Einschätzung liefert eine klinische Funktionsanalyse durch erfahrene CMD-Therapeuten oder Zahnärzte. Dabei wird geprüft, wie Kiefergelenk, Muskulatur und Haltung zusammenarbeiten.

  • Nicht unbedingt. Schienen können sinnvoll sein, wenn der Biss instabil ist oder die Zähne geschützt werden müssen.
    Viele Beschwerden entstehen jedoch durch Muskulatur und Stressmuster – und reagieren deutlich besser auf Übungen, Entspannung, Atemtechniken und Alltagsanpassungen.

  • Ja – vor allem, wenn keine strukturellen Schäden vorhanden sind.
    CMD ist häufig eine Regulationsstörung, keine Erkrankung der Gelenke. Sobald Muskelspannung sinkt und Stressmuster reduziert werden, kann der Körper in sein Gleichgewicht zurückfinden. Viele Betroffene erleben deutliche Verbesserungen innerhalb weniger Wochen.

  • Ja. Das Kiefergelenk liegt in direkter Nähe zu Strukturen, die Gleichgewicht, Hörwahrnehmung und Spannung im Kopfbereich beeinflussen. Wird die Muskulatur überlastet oder gereizt, können Symptome wie Schwindel, Druckgefühle, Ohrgeräusche oder ein dumpfes „Wattegefühl“ entstehen.

  • Bruxismus ist ein Symptom (Zähnepressen/Knirschen).
    CMD ist ein ganzes Funktionsproblem zwischen Kiefer, Muskeln, Nerven und Haltung.
    Nicht jeder mit Bruxismus hat CMD – aber viele Menschen mit CMD zeigen Bruxismus als Stressreaktion.

  • Am hilfreichsten sind meist:

    • eine kurze tägliche Atem- und Entspannungsroutine,

    • bewusstes Lösen der Kiefermuskulatur (z. B. die „2-Minuten-Kieferpause“),

    • sanfte Mobilisationsübungen,

    • besseres Schlafverhalten und weniger nächtliches Pressen.

    Viele Betroffene spüren bereits nach wenigen Tagen eine erste Erleichterung.

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CMD und Sehstörungen: Wenn der Kiefer das Sehen beeinflusst