Die 8 häufigsten Irrtümer über CMD
Mein Name ist Dr. Silke Raitarowsky und als Expertin für Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) möchte ich Ihnen helfen, die Ursachen von CMD und deren Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen.
CMD ist eine weit verbreitete, aber oft unerkannte Ursache für Kiefer-, Kopf- und Nackenschmerzen oder andere manchmal eher unspezifische orthopädische Symptome. Ich habe Patienten mit vielen unterschiedlichen Symptomen behandelt, darunter auch Hüftschmerrzen, Knieschmerzen, einseitige Rippenschmerzen , Schulterschmerzen und vieles mehr. Heute möchte ich Sie über die häufigsten 8 Irrtümer über CMD aufklären. Viel Spass beim heutigen Artikel.
Sie haben Schmerzen im Kiefer, Nacken oder Kopf und wissen nicht, woher sie kommen? Ihr Zahnarzt hat Ihnen eine Schiene gegeben, aber die Beschwerden bleiben praktisch unverändert? Oder haben Sie bereits unzählige Behandlungen ausprobiert, ohne wirkliche Besserung zu spüren?
CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) ist eine der meist übersehenen Ursachen für chronische Schmerzen – und gleichzeitig eine der am häufigsten missverstandenen. Zu oft hören Betroffene falsche Ratschläge, bekommen nutzlose Standardbehandlungen oder werden von Ärzten nicht ernst genommen.
Wenn Sie sich zunächst einen Überblick über die wichtigsten Ursachen für CMD verschaffen möchten, empfehle ich Ihnen diesen Artikel.
Zeit, mit CMD Irrtümern aufzuräumen! In diesem Artikel entlarve ich die häufigsten Fehlinformationen über CMD und erkläre, was wirklich hilft, um die Beschwerden dauerhaft zu lindern.
1. „CMD ist sehr selten – das hat doch kaum jemand.“
Warum falsch? CMD ist viel häufiger, als viele denken. Schätzungsweise 15–20 % der Erwachsenen leiden unter behandlungsbedürftigen CMD-Beschwerden. Die Diagnose wird allerdings oft übersehen, sodass viele Betroffene lange ohne eine klare Erklärung für ihre Schmerzen bleiben.
2. „CMD ist nur Einbildung oder Stress – das spielt sich im Kopf ab.“
Warum falsch? Obwohl Stress eine Rolle spielen kann, ist CMD keineswegs eine rein psychosomatische Erkrankung. Fehlstellungen im Kiefer, muskuläre Verspannungen und Fehlhaltungen tragen maßgeblich dazu bei. Eine ganzheitliche Behandlung sollte daher körperliche und psychische Faktoren berücksichtigen.
3. „Zähneknirschen (Bruxismus) ist dasselbe wie CMD.“
Warum falsch? Zähneknirschen ist ein Risikofaktor für CMD, aber nicht dasselbe. Viele Menschen knirschen, ohne jemals CMD zu entwickeln. Umgekehrt kann CMD auch ohne starkes Knirschen auftreten. Die Ursachen für CMD sind komplexer als nur das Zähnepressen.
4. „CMD verursacht nur Kieferschmerzen – andere Beschwerden können nicht vom Kiefer kommen.“
Warum falsch? CMD kann sich auf den ganzen Körper auswirken. Häufige Begleitsymptome sind Kopfschmerzen, Nacken- und Rückenschmerzen, Schwindel, Tinnitus und sogar Verdauungsprobleme. Die Verspannungen und Fehlstellungen im Kiefer können Muskelketten im gesamten Körper beeinflussen.
Viele Betroffene berichten beispielsweise über wiederkehrende Nackenschmerzen – ohne zu ahnen, dass die Ursache im Kiefergelenk liegen kann. Dabei zählt der Nacken zu den am häufigsten betroffenen Bereichen bei CMD. Wie genau CMD und Nackenschmerzen zusammenhängen, erkläre ich Ihnen ausführlich in diesem Artikel:
Nackenschmerzen: Häufige Begleitsymptome einer CMD Erkrankung
5. „An CMD ist immer nur ein falscher Biss schuld.“
Warum falsch? Ein falscher Biss kann CMD begünstigen, ist aber selten die alleinige Ursache. Viel häufiger entsteht CMD durch eine Kombination aus Zahnfehlstellungen, Muskelverspannungen und Stress. Eine zu einseitige Fixierung auf den Biss reicht daher oft nicht aus, um CMD nachhaltig zu behandeln.
6. „Eine einfache Aufbissschiene nachts reicht, dann ist die CMD weg.“
Warum falsch? Eine Zahnschiene kann eine Entlastung bieten, aber oft nur kurzfristig. Sie behandelt nicht die eigentliche Ursache, sondern nur die Symptome. Eine erfolgreiche CMD-Therapie umfasst neben der Schiene meist auch Physiotherapie, Stressbewältigung und eine Anpassung der Körperhaltung.
7. „Bei CMD hilft am Ende nur noch eine Operation.“
Warum falsch? Alle CMD-Betroffenen können konservativ behandelt werden. Operationen sind bei CMD nicht nötig und würden die CMD nur verschlimmern. Viel häufiger helfen nicht-invasive Maßnahmen wie gezielte Übungen, Physiotherapie und stressreduzierende Maßnahmen.
8. „CMD bekommen nur ältere Leute – in jungen Jahren hat man das nicht.“
Warum falsch? CMD kann in jedem Alter auftreten. Bereits Jugendliche und junge Erwachsene zeigen Anzeichen von CMD, oft aufgrund von Stress, Zahnfehlstellungen oder Fehlhaltungen. CMD ist also keineswegs nur eine Alterserscheinung. Meine eigene Tochter entwickelte im frühen Kindesalter, als sie ca. 10 Jahre alt war, eine CMD durch Kieferfehlstellung, Stress in der Schule und eine nicht zu unterschätzende erbliche Komponente, denn mein Vater und auch ich hatten CMD. Sie hatte noch nie eine Füllung bekommen und auch sonst keine kieferorthopädische Behandlung.
Es gibt Studien in Amerika zu dem Thema, das Ergebnis: viele Kinder und Jugendliche haben bereits CMD ohne es zu wissen, diese kann sich in der Pubertät verschlechtern und durch entsprechende kieferorthopädische Behandlungen zusätzlich getriggert werden. Ich behandle zunehmend auch Jugendliche und junge Erwachsene, die an CMD erkrankt sind.
Fazit: Wissen ist der erste Schritt zur Heilung
Viele Missverständnisse über CMD führen dazu, dass Betroffene keine oder die falschen Behandlungen erhalten oder ihre Beschwerden nicht ernst genommen werden. Um CMD wirklich in den Griff zu bekommen, ist es wichtig, sich fundiertes Wissen anzueignen und auf die richtigen Maßnahmen zu setzen.
Ein sinnvoller erster Schritt ist mein Buch CMD verstehen und meistern. Darin erfahren Sie:
Was CMD wirklich ist – und warum es oft fehldiagnostiziert wird
Welche typischen Ursachen hinter Ihren Beschwerden stecken
Wie Sie erste Maßnahmen zur Linderung ergreifen können
Warum viele herkömmliche Behandlungen nicht langfristig helfen
Nutzen Sie dieses Wissen, um Klarheit über Ihre Beschwerden zu gewinnen und erste Schritte in Richtung Schmerzfreiheit zu gehen.
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