Computerarbeit & CMD – Warum Ihr Kiefer im Office leidet

Dr. Silke Raitarowsky

Mein Name ist Dr. Silke Raitarowsky und als Expertin für Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) möchte ich Ihnen helfen, die Ursachen von CMD und deren Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen.

CMD ist eine weit verbreitete, aber oft übersehene Ursache für Kiefer-, Kopf- und Nackenschmerzen – besonders bei Menschen, die viel am Schreibtisch sitzen. Tückisch dabei: Die Beschwerden entstehen oft schleichend und werden zunächst gar nicht mit dem Kiefer in Verbindung gebracht. Verspannungen im Nacken, Kopfschmerzen oder Knacken im Kiefer treten meist erst dann auf, wenn das muskuläre Gleichgewicht bereits gestört ist. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Computerarbeit eine Belastungsprobe für Ihr Kausystem ist – und wie Sie CMD-Beschwerden im Büro gezielt vorbeugen.

 

Tippende Finger, starre, trockene Augen, verkrampfte Schultern – das klingt für Sie nach einem normalen Bürotag? Dann habe ich noch etwas für Sie: Sie sollten auch auf Ihren Kiefer achten. Denn während Sie sich auf E-Mails und Meetings konzentrieren, spannt sich unbemerkt Ihre Kaumuskulatur an.

Viele Menschen merken erst, wenn es knackt, drückt oder schmerzt: Langes Sitzen am Computer kann die Beschwerden einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) verstärken – einer Störung, die weit mehr beeinflusst als nur das Kauen.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum der Schreibtisch für Ihren Kiefer zur Belastungsprobe werden kann, welche Warnsignale Sie ernst nehmen sollten – und wie Sie CMD-Beschwerden im Büroalltag vermeiden.

Was hat Ihr Kiefer eigentlich mit dem Büro zu tun?

Antwort: Mehr, als die meisten denken. Denn während Ihre Finger auf die Tasten hauen und die Augen konzentriert auf den Bildschirm starren, arbeitet im Hintergrund auch Ihr Kausystem – oft auf Hochtouren.

Die Wenigsten wissen: Kiefergelenk, Kaumuskulatur und Nackenmuskeln bilden ein sensibles Zusammenspiel, das auf Haltung, Stress und Gewohnheiten reagiert. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht und es entstehen Schmerzen oder Funktionsstörungen, sprechen wir von einer Craniomandibulären Dysfunktion, kurz CMD.

CMD im Zusammenhang mit Arbeiten am PC

Meist unbemerkt spannt sich Ihre Kaumuskulatur an

Anders gesagt: Wenn die Kiefergelenke nicht mehr rund laufen, sendet der Körper Signale – Schmerzen, Verspannungen, Knacken im Kiefer oder Kopfschmerzen gehören dazu. Besonders Menschen, die viel am Computer arbeiten, bemerken diese Beschwerden irgendwann – oft ohne zu ahnen, dass der Kiefer die Ursache ist.

CMD bleibt häufig lange unerkannt. Dabei kann frühzeitiges Gegensteuern helfen, die Beschwerden zu lindern – bevor es richtig schmerzhaft wird.

Warum Computerarbeit CMD-Beschwerden fördert

Vielleicht fragen Sie sich, wie Ihre Bildschirmtätigkeit den Kiefer beeinflussen kann. Die Antwort liegt in der Körperhaltung.

Viele Menschen sitzen stundenlang vor dem Rechner, oft mit vorgestrecktem Kopf, hochgezogenen Schultern und angespannter Nackenmuskulatur sowie überstreckter Halswirbelsäule. Diese Haltung wirkt sich direkt auf den Kiefer aus:

  • Der Kopf wird nach vorne oben geschoben – die natürliche Achse von Halswirbelsäule und Schädel verschiebt sich

  • Ein runder Rücken (Buckel) und eine überstreckte Halswirbelsäule führen über Stunden zu massiver muskulärer Verspannung

  • Die Kopfgelenke werden minimal, aber dauerhaft aus ihrer optimalen Position gebracht, es entstehen Blockaden in der Halswirbelsäule

  • Die Übersäuerung der Muskulatur im Nacken breitet sich in die Kaumuskulatur aus, diese reagiert ebenfalls mit Übersäuerung und mit Verspannung, auch ohne bewusste Kaubewegungen

  • Stress oder Zeitdruck führen zusätzlich dazu, dass viele unbewusst die Zähne zusammenbeißen - meistens in Fehlposition, pressen oder knirschen (Wachbruxismus)

Das Ergebnis: Die Muskulatur rund um den Kiefer steht permanent unter Spannung, die Gelenke werden falsch belastet – typische Voraussetzungen für CMD-Beschwerden.

Wussten Sie es? Studien zeigen, dass Menschen mit Bürojob häufiger über Nacken-, Kopf- und Kieferschmerzen klagen als andere Berufsgruppen.

Nackenschmerzen im Büro - CMD Ursache?

Die Körperhaltung beim Arbeiten am PC sorgt für verstärkte CMD Symptome

Typische Symptome – Wenn Computerarbeit den Kiefer stresst

  • Schmerzen oder Verspannungen im Kieferbereich

  • Kieferknacken bei der Mundöffnung, beim Sprechen oder Essen

  • Eingeschränkte oder asymmetrische Mundöffnung

  • Häufige Kopf- oder Gesichtsschmerzen (meist einseitig oder einseitig verstärkt)

  • Druckgefühl im Bereich der Schläfen oder Ohren

  • Besonders gefährlich: Viele Betroffene merken anfangs gar nicht, dass ihre Beschwerden vom Kiefer kommen. Erst bei genauem Hinsehen und Fühlen zeigt sich das ganze Bild. 

  • Zähneknirschen oder Pressen, besonders unter Stress

  • Unruhiger Schlaf oder Kieferschmerzen oder  Kopfschmerzen am Morgen

Je länger die einseitige Belastung anhält, desto stärker können sich die Beschwerden ausweiten – vom Kiefer über Kopf und Nacken bis in den Rücken.

Bevor es weitergeht, noch ein persönlicher Tipp, der schon vielen CMD-Betroffenen geholfen hat:

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Die unterschätzte Rolle der Körperhaltung

Das Kiefergelenk ist keine isolierte Struktur – es steht in engem Zusammenhang mit Ihrer gesamten Körperstatik. Besonders die Haltung von Kopf und Nacken hat direkten Einfluss:

  • Ist der Kopf dauerhaft nach vorne geneigt, verändert sich die Position des Unterkiefers

  • Schon minimale Verschiebungen führen zu ungleichmäßiger Belastung der Kiefergelenke

  • Verspannungen in Nacken- und Kaumuskulatur verstärken sich gegenseitig

Hinzu kommt: Viele Menschen nehmen die Fehlhaltung gar nicht bewusst wahr. Wer stundenlang konzentriert am Bildschirm arbeitet, vergisst oft, zwischendurch die Haltung zu korrigieren.

Langfristig entsteht so ein Teufelskreis aus schlechter Haltung, Verspannung und CMD-Symptomen. Wenn zusätzlich Beschwerden wie Ohrenschmerzen auftreten, lohnt sich ein Blick auf unseren Artikel: Differenzierung: Ohrenschmerzen oder akute CMD? So erkennen Sie die wahre Ursache!

Körperhaltung und CMD

Stundenlanges Arbeiten am PC - Da vergisst man die Köperhaltung zu überprüfen

Stress am Arbeitsplatz – Kiefer unter Druck

Neben der Sitzhaltung spielt auch mentaler Stress eine große Rolle bei CMD. Gerade in Berufen mit hohem Zeitdruck oder viel Verantwortung kommt es häufig vor, dass Betroffene:

  • Die Zähne unbewusst zusammenbeißen („sich durchbeißen“)

  • Tagsüber Kiefer und Gesichtsmuskulatur verspannen

  • Nachts mit den Zähnen knirschen oder pressen

Die Folge ist eine zusätzliche Überlastung der Kiefergelenke und der Muskulatur– unabhängig von der reinen Körperhaltung. Deshalb sind gerade Menschen mit Bürojob und hoher psychischer Belastung besonders anfällig für CMD-Beschwerden.

Wenn Sie noch tiefer verstehen möchten, welche vielfältigen Ursachen hinter CMD stecken – und was wirklich hilft – empfehle ich Ihnen unser kompaktes Buch zu diesem Thema. Darin erfahren Sie verständlich erklärt, wie CMD entsteht, woran Sie die Warnsignale frühzeitig erkennen und können unseren praxiserprobten CMD Test durchführen und dadurch herausfinden, ob Sie von CMD betroffen sind.

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So beugen Sie CMD bei Computerarbeit vor

Die gute Nachricht: Mit einfachen Maßnahmen können Sie Ihre Kiefergelenke im Büroalltag aktiv entlasten. Hier die wichtigsten Tipps:

Ergonomischer Arbeitsplatz

  • Bildschirm auf Augenhöhe platzieren – vermeiden Sie ein ständiges Herabblicken (Praxisratgeber zur ergonomischen Bildschirmhöhe)

  • Stuhl so einstellen, dass die Füße flach auf dem Boden stehen

  • Rückenlehne nutzen – eine aufrechte Sitzhaltung unterstützt den ganzen Körper

  • Maus und Tastatur so positionieren, dass Schultern und Arme entspannt bleiben

  • eine vertikale Maus verwenden, da diese die Hand, Arm und Schulter nicht nach vorne dreht und weniger zu Rundrücken und vorgelagerter Schulter führt

Regelmäßige Bewegungspausen

Wichtig ist: Sitzen Sie nicht stundenlang unbeweglich am Schreibtisch. Bauen Sie kleine Bewegungsintervalle ein:

  • Alle 30 Minuten kurz aufstehen und Schultern lockern

  • Zwischendurch den Kopf langsam zu den Seiten neigen

  • Dehnübungen für Nacken und Kiefer einbauen

  • Kiefer bewusst „aushängen“ lassen – lockere Kieferposition einnehmen und mit den Fingern beidseits sanft die Muskulatur massieren

Tipp: Wenn Sie konzentriert arbeiten, ist es normal, dass Sie die Bewegungspausen sehr oft vergessen. Hier hilft eine Countdown App, die Sie auf Ihrem Mobile installieren können. Stellen Sie die App so ein, dass die Sie alle 30 Minuten an die Pause erinnert.

CMD vorbeugen im Office

CMD vorbeugen im Office mit gezielten Lockerungsübungen

Stressbewältigung im Arbeitsalltag

Mentale Entspannung ist genauso wichtig wie körperliche Lockerung. Versuchen Sie:

  • Kurze Atemübungen – bewusst tief durchatmen entspannt Körper und Geist

  • Kleine Meditationseinheiten oder Achtsamkeitsmomente zwischendurch

  • Den Arbeitsplatz so gestalten, dass er möglichst stressarm wirkt

  • Entspannungsrituale nach Feierabend – für besseren Schlaf und weniger Knirschen

Auf Warnsignale achten

Nehmen Sie erste Anzeichen ernst. Häufig verschwinden beginnende CMD-Beschwerden wieder, wenn Sie rechtzeitig gegensteuern. Typische Warnzeichen:

  • Häufiges Zusammenbeißen der Zähne

  • Wiederkehrende Kieferschmerzen in Verbindung mit Nackenschmerzen – hier finden Sie mehr dazu: CMD und Nackenschmerzen

  • Schmerzen oder Knacken beim Kauen

  • Verspannungen in Nacken und Schultern

  • Morgendliche Kieferschmerzen oder Kopfweh

Fazit: Gesunder Kiefer trotz Computerarbeit – so klappt’s

Bildschirmarbeit muss nicht zwangsläufig zu Kieferproblemen führen. Mit dem richtigen Bewusstsein für Körperhaltung, regelmäßigen Pausen und aktivem Stressabbau können Sie viel tun, um CMD vorzubeugen. Viele Betroffene wissen allerdings nicht, wie verbreitet Fehlinformationen sind – lesen Sie hierzu unbedingt: Die 8 häufigsten Irrtümer über CMD.

Sollten Sie bereits Beschwerden haben, lohnt sich eine professionelle Abklärung. Denn nur, wenn die Ursachen erkannt werden, lassen sich die Beschwerden gezielt behandeln – für einen entspannten Kiefer, auch am Schreibtisch.

Tipp zum Schluss: Achten Sie heute bewusst auf Ihre Sitzhaltung – Ihr Nacken und Ihr Kiefer werden es Ihnen danken!

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  • Was CMD wirklich ist – und warum es oft fehldiagnostiziert wird

  • Welche typischen Ursachen hinter Ihren Beschwerden stecken

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Dr. Silke Raitarowsky

Über die Autorin

Dr. Silke Raitarowsky ist Zahnärztin mit eigener Praxis in Bad Homburg und spezialisiert auf die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie belastend CMD sein kann – denn sie war selbst jahrelang betroffen.

Nach unzähligen Fortbildungen und intensiver Auseinandersetzung mit Fachliteratur gelang ihr der Durchbruch: Sie konnte ihre Beschwerden dauerhaft lindern – ganz ohne Schiene. Heute hilft sie anderen Betroffenen, ihre CMD zu verstehen, gezielt zu behandeln und wieder neue Lebensqualität zu gewinnen.

Dr. Raitarowsky hat ein eigenes, leitlinienkonformes Behandlungskonzept entwickelt, das fundiertes Fachwissen mit einer verständlichen, alltagstauglichen Anleitung kombiniert. In ihrer Praxis behandelt sie regelmäßig auch schwere Fälle – Menschen, die durch CMD arbeitsunfähig wurden, ihre Partnerschaft nicht mehr leben konnten oder sich völlig zurückgezogen hatten.

Sie ist außerdem Autorin des Buches „CMD verstehen und meistern“ sowie Entwicklerin des Online-Masterkurses „CMD heilen“, der Betroffene Schritt für Schritt durch ein ganzheitliches Selbstbehandlungsprogramm führt. Beide Angebote basieren auf ihrer langjährigen Erfahrung und vermitteln kompaktes Wissen in praxisnaher Form.

Mehr über Dr. Raitarowsky erfahren

Was Sie sonst noch interessieren könnte im Zusammenhang mit CMD und Computerarbeit

  • Langes Sitzen am Bildschirm und typische Fehlhaltungen wie ein nach vorne geneigter Kopf oder ein verspannter Schulter-Nacken-Bereich belasten die gesamte Körperstatik – besonders die Kaumuskulatur leidet darunter, was Verspannungen im Kiefergelenk begünstigt.

  • Ja – hoher beruflicher Stress kombiniert mit konzentrierter Bildschirmarbeit führt häufig zu unbewusstem Zähneknirschen oder Pressen (Bruxismus). Diese Daueranspannung belastet das Kausystem und kann CMD auslösen oder verschlimmern.

  • Typische Trigger sind: Kopf‑Vor-Haltung, Rundrücken, Schultern hochgezogen, meistens verbunden mit eingeschränkter Zwerchfellatmung. Diese Haltung provoziert muskuläre Dysbalancen, die das Kiefergelenk direkt belasten.

  • Frühsymptome können sein: morgendliche Kieferschmerzen, Nackenverspannungen, Kopfdruck oder sogar Ohrensausen, ohne expliziten Zahnbeschwerden – typische Anzeichen für belastete Kaumuskulatur durch Fehlhaltung

  • Empfohlen werden: ergonomische Stuhl- und Monitorposition, regelmäßige Pausen mit Lockerungsübungen für Nacken, Schultern & Kiefer, gezielte Entspannungs- und Atemübungen zwischendurch.

  • Wenn die Beschwerden chronisch werden – etwa durch ständige Verspannung, Schwindel oder Kopfschmerzen – kann die Arbeitsleistung stark beeinträchtigt sein und Arbeitsunfähigkeit drohen. Frühzeitige Intervention lohnt sich.



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3 Sofort-Tipps gegen morgendliche Nacken- & Kieferschmerzen und besseren Schlaf trotz CMD

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